Kinderheim Pilgerbrunnen
Erziehung zu Autonomie,
Solidarität und Kompetenz
Das Kinderheim Pilgerbrunnen
Das Kinderheim Pilgerbrunnen ist eine sozialpädagogische Einrichtung im Frühbereich. Es bietet im Rahmen von Kindesschutzmassnahmen Kindern vorübergehend oder länger einen sicheren Raum. Wir nehmen Kinder von Geburt bis zum siebten Lebensjahr auf.
Kinder im Kinderheim Pilgerbrunnen erhalten gezielte Hilfen und so schnell wie möglich klare Perspektiven. Dabei ist uns eine enge Zusammenarbeit mit Eltern und Behörden wichtig.
Was wir bieten
Wir bieten Kindern aus einem problembelasteten familiären Umfeld Schutz, Sicherheit und Förderung in einem sorgsam gestalteten Lebensraum, in dem sie sich wohlfühlen und entfalten können.
Vier überschaubar altersgemischte Wohngruppen verfügen über insgesamt 28 Plätze. Neu wird dieses Angebot ergänzt durch Diagnostikplätze, die auf den regulären Wohngruppen integriert sind.
Die Kinder werden von pädagogischen Fachkräften betreut und gefördert.
Ein Malatelier und ein Bewegungsangebot unterstützen die individuelle Förderung der Kinder neben dem Betreuungsalltag.
Kinder im schulpflichtigen Alter besuchen die öffentlichen Kindergärten und Schulen im Quartier.
Ein grosser Innenhof und Garten, ausgestattet mit vielen Bäumen und verschiedenen Spielgeräten, bieten viel Raum und Abwechslung für den Aufenthalt im Freien.
Wir ermöglichen eine individuelle Kontaktgestaltung mit den Eltern und legen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit ihnen. Dabei steht das Kinderheim Pilgerbrunnen parteilich für das Kindswohl ein.
Wohnen im Kinderheim — wenn es zuhause nicht mehr geht. Im Kinderheim Pilgerbrunnen finden Kinder aus unterschiedlichen Gründen ein temporäres Zuhause. Sie sind 0 bis 7 Jahre alt. Die Leiterin der Gruppe Stern arbeitet seit 18 Jahren hier und hat schon viele Kinder kennen gelernt. Darüber drei aktuelle Beiträge im lokalen TV: Teil 1 Teil 2 Teil 3
Pädagogik
Unser Ziel
Wir möchten Kinder verschiedener Herkunft und mit unterschiedlicher Lerngeschichte befähigen, in den Situationen ihres gegenwärtigen und künftigen Lebens möglichst autonom, solidarisch und kompetent zu handeln.
Erziehung zu Autonomie bedeutet für uns
Förderung der Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Eigeninitiative
Erziehung zu Solidarität bedeutet für uns
Wir sind nicht allein auf dieser Welt, wir leben gemeinsam mit anderen, wir schützen die Schwächeren, achten Andersartige, setzen auf Fairplay, verhalten uns friedfertig und wollen keine Macht über andere. Wir achten die Natur mit ihren Lebewesen und gehen sorgfältig mit Ressourcen um.
Erziehung zu Kompetenz bedeutet für uns
Um im komplexen Alltag bestehen und angemessen handeln zu können, erfolgt die Wissensvermittlung in sozialen Zusammenhängen. Die Ziele von Autonomie, Solidarität und Kompetenz lassen sich nicht einfach in Handlungsanweisungen übersetzen – sie sind unsere Wegweiser und bestimmen den Kurs im täglichen Arbeiten mit den Kindern und das Klima im Kinderheim Pilgerbrunnen.
Traumapädagogik
Seit 2016 findet eine prozesshafte traumapädagogische Neuausrichtung des pädagogischen Handelns und der Gestaltung des Alltags statt.
Ziel der Traumapädagogik im Kinderheim Pilgerbrunnen ist, dass alle, Kinder wie Mitarbeitende und Leitungskräfte, in ihren Bedürfnissen ausreichend versorgt werden, damit sie die Institution als einen entwicklungsfördernden und sicheren Ort erleben.
Sozialpädagogische Diagnostik im Frühbereich
Das Angebot
In einem Gemeinschaftsprojekt mit der Universitären Psychiatrischen Klinik für Kinder und Jugendliche in Basel (UPKKJ) hat das Kinderheim Pilgerbrunnen eine sozialpädagogische Verlaufsdiagnostik für den stationären Frühbereich entwickelt.
Die Diagnostik dauert ca. sechs Monate ab Platzierungsbeginn. Das Kinderheim Pilgerbrunnen hat derzeit sechs Diagnostikplätze, verteilt auf den vier altersgemischten Wohngruppen, zur Verfügung.
Ziele
- vertieftes Fallverstehen
- fundierte weitere Hilfeplanung
- Optimierung der Platzierungsverläufe
- Verbesserung der Zusammenarbeit im Hilfesystem
- Erweiterung der Professionalisierung
Bausteine
Ausgangspunkt bilden Anamnesegespräche mit dem Familiensystem, um die Risiko- und Schutzfaktoren der Familie zu ermitteln. Der Fokus im Weiteren liegt auf der Einschätzung der Entwicklung des Kindes sowie der Qualität der Eltern-Kind-Beziehung.
Vorteile
- Verbindung von Aufenthalt und Diagnostik, gerahmt von traumapädagogischer Haltung
- Struktur, Inhalte und Abläufe sind passgenau auf den stationären Frühbereich zugeschnitten und damit innovativ
- Kombination aus etablierten, validierten und bedarfsgerecht entwickelten Diagnostikinstrumenten
- Verlaufsdiagnostik statt Punktdiagnostik
- Unabhängigkeit, Flexibilität und Nutzer:innenfreundlichkeit durch webbasierte Anwendung
- Multiperspektivischer Ansatz durch Einbezug der Perspektiven Kind, Eltern, Fachpersonen
Ergebnis
Ein differenzierter sozialpädagogischer Abschlussbericht, der alle Ergebnisse, unterstützt durch Visualisierungen, zusammenfasst.
Der Abschlussbericht enthält Empfehlungen zur Förderung der Entwicklung des Kindes sowie der Eltern-Kind-Beziehung und zur Zukunftsperspektive des Kindes und der Familie. So bietet er ein Fundament für weitere Entscheidungen in der Hilfeplanung.
Ausbildung
Das Kinderheim Pilgerbrunnen hat neben Betreuungs- und Vernetzungsauftrag auch einen Ausbildungsauftrag und ist eine auf HF- und FH-Stufe anerkannte Praxisinstitution. Eine lebendige Vernetzung zwischen Theorie und Praxis und eine fachlich fundierte, sorgfältig begleitete Praxisausbildung sind uns ein grosses Anliegen. Wir begreifen Praxisausbildende und Studierende als Beteiligte an demselben Bildungsprozess. In diesem Rahmen bieten wir Folgendes an:
Vier Stellen als Vorpraktikant:in zu 100% auf einer unserer vier Wohngruppen, jeweils von August bis Ende Juli des Folgejahres. Ziel des Praktikums ist die Berufsfindung im sozialpädagogischen Bereich. Die Arbeit umfasst in erster Linie die Betreuung und Erziehung der Kinder im Alltag und in der Freizeit auf der Wohngruppe.
Zusätzlich bieten wir insgesamt acht Praxisausbildungsplätze für Studierende der Sozialen Arbeit oder Sozialpädagogik auf Fachhochschul (FH)- bzw. Höhere Fachschule (HF)-Stufe an, welche ein 3- bzw. 4‑jähriges berufsbegleitendes Studium absolvieren. Wir arbeiten mit folgenden FHs bzw. HFs zusammen: hslu, zhaw, fhnw, hsl und bff. Die Praxisausbildung umfasst in der Regel ein Pensum von 60% und orientiert sich am stufenweise aufgebauten Ausbildungskonzept. Dieses sieht vor, dass die Studierenden Schritt für Schritt mehr Kompetenzen erwerben, sodass sie am Schluss der Ausbildung, entsprechend einer ausgebildeten Fachperson, alle sozialpädagogischen Aufgaben selbstverantwortlich übernehmen können.
Die Ansprechperson für Praktika und Praxisausbildungsplätze ist die Ausbildungsverantwortliche Kristin Tafferner, erreichbar montags bis donnerstags unter 044 405 73 58 oder per Mail an kristin.tafferner@pilgerbrunnen.ch.
Das Forschungsprojekt zum Kinderheim Pilgerbrunnen
Der efz lässt die Geschichte des Kinderheims Pilgerbrunnen aufarbeiten.
Die Erforschung der Geschichte von Fremdplatzierungen in der Schweiz ist hoch aktuell, aber Einrichtungen für Mütter und Kinder von privater, weiblicher Trägerschaft sind bisher jedoch kaum untersucht worden. Das Forschungsprojekt zur Geschichte unseres Kinderheims schliesst hier eine wissenschaftliche Lücke. Es soll die frühe Leistung der Frauen unter den gesellschaftlichen Bedingungen des 20. Jahrhunderts im Einsatz für schwache und benachteiligte Frauen und Kinder sichtbar machen und würdigen. Gleichzeitig soll das Projekt am Beispiel des Kinderheims Pilgerbrunnen aber auch kritisch aufzeigen, wie sich fürsorgerische und pädagogische Konzepte im Verlauf des 20. Jahrhunderts geändert haben: wo es zu Beginn um„die Versorgung“ (mit allen Facetten des Begriffs) der Kinder und ihrer Mütter ging, sind es heute die Ermächtigung der Kinder und die Stärkung ihrer Resilienz, die im Fokus stehen.
Das Archiv des Vereins ist vollständig erhalten und gut erschlossen. Auch das Archiv des Kinderheims ist gut erhalten, in Eintrittsbüchern (ab ca. 1915) und Personendossiers (ab ca. 1950er Jahre) finden sich Informationen zu den Kindern, Müttern und den Angestellten. Erhalten geblieben ist auch ein umfangreiches Bildmaterial zum Alltag im Kinderheim ab den 1940er Jahren.
Drei Historikerinnen, Dr. Loretta Seglias, Verena Rothenbühler lic.phil. und Maryam Joseph M.A., sind mit dem Forschungsprojekt beauftragt.
Ein Beirat begleitet die Arbeit der Forscherinnen: Es sind Dr. Claudia Kaufmann (alt Ombudsfrau der Stadt Zürich und Juristin), Dr. Anna Pia Maissen (Stadtarchivarin bis März 2022 und Historikerin), Dr. Elisabeth Joris (Historikerin) und Dr. phil. Mirjam Bugmann (Historikerin und Projektleiterin kantonale Opferhilfestelle). Verantwortung in organisatorischer Hinsicht hat die Präsidentin des efz, Dore Heim.
Das Forschungsprojekt kann nur dank Fremdfinanzierung realisiert werden. Der efz bedankt sich herzlich für die Unterstützung bei der Stadt Zürich, der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Zürich, der Schweizerischen Stiftung für den Doron Preis, dem Fonds für Frauenarbeit der evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, der Stiftung zur Erforschung der Frauenarbeit, der Reformierten Kirche des Kantons Zürich, der Paul Schiller Stiftung und der Ernst Göhner Stiftung.
Interessierte, die mehr über das Forschungsprojekt wissen wollen, können sich per Mail bei der Präsidentin des efz, Dore Heim, melden: geschaeftsstelle@vefz.ch
Freie Plätze
In der Regel erfolgt die Anmeldung über die Sozialzentren der Stadt Zürich, die KJZ des Kantons Zürich oder über eine KESB.
Grundsätzlich sind Aufnahmen während 24 Stunden möglich.
Für Platzierungsanfragen verwenden Sie bitte das untenstehende Kontaktformular oder rufen Sie uns an.
Kosten 2024
Fixtarif normal pro Tag Kanton Zürich
CHF 625.00
Fixtarif Diagnostik
CHF 760.00
Verpflegungsbeitrag pro Nutzungstag
CHF 25.00
Nebenkosten pro Monat gemäss SKOS:
Vorschulbereich und Kindergarten
CHF 187.00
1. bis 3. Klasse Primarschule
CHF 253.00
4. bis 6. Klasse Primarschule
CHF 330.00
News
News aus der Vogelperspektive
Wie informiert man Kindern im Vorschulalter über einschneidende Veränderungen in ihrer nächsten Umgebung? Die Kinder des Kinderheims und der Kita Pilgerbrunnen können in der Regel noch nicht lesen, deshalb hat der efz einen eigenen Kinder-Newsletter lanciert. Kohlmeise Tschilpi und Krähe Alba erzählen in einer Fortsetzungs-Bildergeschichte, was auf der Baustelle abgeht. Illustratorin Kati Rickenbach hat die Vögel zum Leben erweckt und dokumentiert in ihren wimmelnden Bildern wichtige Etappen. Kürzlich sind die Vögel auch auf die Baustellenwand «geflogen». Finanziert wird das Projekt von privaten Spender:innen und Förderstiftungen.
Baustellen-Webcam
Verfolgen Sie den Baufortschritt in Echtzeit.
Diagnostikangebot
Gemeinsam mit der Universitären Psychiatrischen Klinik für Kinder und Jugendliche in Basel (UPK Basel) hat das Kinderheim Pilgerbrunnen eine sozialpädagogische Verlaufsdiagnostik für den stationären Frühbereich mit einem traumasensiblen Zugang entwickelt.
Weiterführende Infos finden Sie im Flyer.
Forschungsprojekt Kinderheim
Die Erforschung der Geschichte von Fremdplatzierungen in der Schweiz ist hoch aktuell, Einrichtungen für Mütter und Kinder von privater, weiblicher Trägerschaft sind bisher jedoch kaum untersucht worden. Das Forschungsprojekt zur Geschichte unseres Kinderheims schliesst hier eine wissenschaftliche Lücke. Es soll die frühe Leistung der Frauen unter den gesellschaftlichen Bedingungen des 20. Jahrhunderts im Einsatz für schwache und benachteiligte Frauen und Kinder sichtbar machen und würdigen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website weiter untenstehend.
Offene Stellen
Praktikant:innen Kinderheim 90% ab 01. August 2025
Vernetzung
Die externe Zusammenarbeit mit Fachstellen, anderen Institutionen und Verbänden unterstützt das Kinderheim Pilgerbrunnen in der Qualitätssicherung und –entwicklung. Dabei bringt das Kinderheim Pilgerbrunnen sich als Institution aktiv ein. Wir sind Mitglied folgender Organisationen:
DASSOZ
Dachverband sozial-/sonderpädagogischer Organisationen Kanton Zürich
https://www.dassoz.ch/
ARTISET
Die Föderation der Dienstleister für Menschen mit Unterstützungsbedarf
https://www.artiset.ch/
Interessensgemeinschaft für Qualität im Kindesschutz
Die Interessensgemeinschaft verfolgt die Vision eines qualitativ hochwertigen und professionalisierten Kindesschutzes
https://qualitaet-kindesschutz
Schweizer Fachverband Traumapädagogik
Der Verein vernetzt, traumapädagogisch interessierte Fachleute
https://chtp.ch/de/home
Das Kinderheim Pilgerbrunnen verfügt über einen Leistungsvertrag mit der Krisenintervention Schweiz in Winterthur (Krisenintervention Schweiz)und pflegt darüber hinaus eine enge Zusammenarbeit mit diversen Fachhochschulen und Höheren Fachschulen sowie mit der UPK Basel.
Weitere wichtige Netzwerkpartnerschaften
Kinder- und Jugendwohnheime
Verbund sozialpädagogischer Betreuungseinrichtungen Kanton Zürich
www.kinderundjugendwohnheime.ch
Heiminfo
Informationen und News über und für Schweizer Kinder- und Jugendheime
https://www.heiminfo.ch/
AJB
Das Kinderheim Pilgerbrunnen untersteht der Aufsicht des Amts für Jugend- und Berufsberatung Kanton Zürich
https://www.zh.ch/de/familie/e…
Kontaktformular Kinderheim
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf
Kontakt
Kinderheim Pilgerbrunnen
Evangelischer Frauenbund Zürich
Brahmsstrasse 34
8003 Zürich
sekretariat@pilgerbrunnen.ch
T 044 405 73 50
Leiterin Kinderheim
Manuela Gärtner
T 044 405 73 50
manuela.gaertner@pilgerbrunnen.ch
Öffnungszeiten Sekretariat
Montag bis Freitag
09.00 – 11.30 Uhr
14.00 – 17.00 Uhr
Assistenz
Tim Wiederkehr
tim.wiederkehr@pilgerbrunnen.ch
T 044 405 73 50
F 044 401 11 86